Eine Kreditaufnahme richtig planen, Teil 2
Größere Anschaffungen, ein Hauskauf, die Finanzierung der Ausbildung, unvorhersehbare Ausgaben oder einfach ein wirtschaftlicher Engpass: Für die Aufnahme eines Kredits kann es viele verschiedene Gründe geben. Gleichzeitig handelt es sich dabei um eine wichtige Entscheidung, die weitreichende Folgen haben kann. Umso wichtiger ist, ein Darlehen gut zu durchdenken, gewissenhaft abzuwägen und die Abwicklung erfolgreich zu gestalten.
Doch worauf kommt es an, um eine Kreditaufnahme richtig zu planen? In einem zweiteiligen Beitrag geben wir hilfreiche Tipps und wertvolle Hinweise.
Hier ist Teil 2!:
Inhalt
Den Kreditvertrag aufmerksam lesen
Bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, sollten Sie ihn sehr gründlich durchlesen. Achten Sie auf die Zinssätze, die Gebühren, die Rückzahlungsbedingungen und die übrigen Vereinbarungen.
Einige Verträge enthalten Klauseln zu den Möglichkeiten einer vorzeitigen Rückzahlung und andersherum zu den Folgen von verspäteten Zahlungen oder Ratenpausen. Beides kann die Gesamtkosten des Kredits beeinflussen.
Ein genaues Lesen des Kleingedruckten kann vor bösen Überraschungen schützen. Ist Ihnen etwas unklar, fragen Sie beim Kreditgeber nach und lassen sich die jeweilige Klausel erklären. Im Zweifel kann auch ein Finanzberater oder Anwalt den Vertrag prüfen.
Eine solide Rückzahlungsstrategie planen
Rechnen Sie im Vorfeld gut durch und planen Sie die Rückzahlung des Kredits sorgfältig. Wichtig dabei ist, nicht nur die aktuelle Finanzsituation zu berücksichtigen, sondern auch mögliche Veränderungen in der Zukunft einzukalkulieren.
Eine realistische Rückzahlungsstrategie schafft die Grundlage dafür, dass die Kreditraten ordnungsgemäß bedient und finanzielle Engpässe vermieden werden können.
Eine Budgetvorlage hilft dabei, die monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu verwalten. So lässt sich auch ermitteln, wie viel Geld in die Rückzahlung des Kredits fließen kann. Wir empfehlen, dabei nicht zu knapp zu kalkulieren und einen Puffer für unerwartete Ausgaben einzurechnen.
Bleibt Geld übrig, können Sie immer noch zusätzliche Zahlungen leisten, um den Kredit schneller zu tilgen. Doch wenn Sie zu knapp gerechnet haben, verschärft sich die finanzielle Lage womöglich nur noch mehr.
Planen Sie größere Veränderungen, ist wichtig, dass Sie diese bei der Kreditaufnahme beachten.
Wünschen Sie sich zum Beispiel Nachwuchs oder denken Sie darüber nach, sich selbstständig zu machen, sollten Sie die Rückzahlung des Kredits noch genauer planen. Denn durch solche neuen Umstände verändert sich auch die finanzielle Situation deutlich.
Nicht unnötig hoch verschulden
Auch wenn es verlockend sein mag, sollten Sie grundsätzlich nur so viel Kredit aufnehmen, wie Sie wirklich brauchen und zurückzahlen können. Eine übermäßige Verschuldung hat finanzielle Schwierigkeiten zur Folge und senkt Ihre Bonität langfristig.
Außerdem besteht bei mehreren Einzelkrediten und Ratenzahlungen die Gefahr, dass Sie den Überblick verlieren.
Einen Kredit sollten Sie als Instrument zum Erreichen Ihrer Ziele und zur langfristigen Stabilisierung Ihrer wirtschaftlichen Lage, aber nicht als Quelle für regelmäßige Ausgaben oder verzichtbare Luxusgüter ansehen.
Anschaffungen, die nicht unbedingt sofort sein müssen, sollten Sie verschieben und das Geld dafür sparen, statt sie mit einem Kredit zu finanzieren.
Zudem kann sinnvoll sein, mehrere Kredite durch eine Umschuldung zusammenzufassen, sodass Sie künftig nur noch einen Kredit bedienen müssen.
Auf Zusatzkosten achten
Neben den Zinsen können bei einem Kredit noch weitere Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Versicherungen oder Strafzahlungen anfallen. Wichtig ist, auch diese Kosten zu berücksichtigen, um die tatsächlichen Gesamtkosten des Kredits zu erfassen.
Auch bei einem Vergleich mehrerer Angebote ist wichtig, nicht nur auf den nominalen Zinssatz zu achten, sondern die Gesamtkosten zu sehen.
Denn manche Kreditgeber bieten zwar niedrigere Zinsen, berechnen dafür aber höhere Gebühren und Nebenkosten. Unterm Strich kann der Kredit dadurch teurer sein als ein anderes Angebot.
Eine unabhängige Beratung nutzen
Als Laie ist es mitunter gar nicht so einfach, die verschiedenen Kreditangebote zu überblicken. Deshalb kann eine gute Lösung sein, sich bei einer unabhängigen Finanzberatung Rat zu holen.
Ein Berater kann Ihre wirtschaftliche Lage professionell einschätzen, realistische Ziele planen und einen Kredit empfehlen, der optimal zu den Bedürfnissen passt.
Natürlich kann auch ein Bankmitarbeiter Auskunft geben und eine passende Lösung entwickeln. Allerdings möchte ein Bankberater verständlicherweise die Produkte seiner Bank an den Mann bringen. Ein unabhängiger Berater hingegen kann oft sachlicher beraten und zudem eine größere Produktpalette in Betracht ziehen.
Den Budgetplan einhalten
Behalten Sie Ihre finanzielle Situation im Blick. Auch wenn Ihnen der Kredit vorübergehend Luft verschafft hat, sollten Sie diszipliniert bleiben. Ändern sich die Einnahmen oder sind unerwartete Ausgaben aufgetreten, sollte der Budgetplan überprüft und entsprechend angepasst werden.
Auf diese Weise wird es möglich, Engpässe rechtzeitig zu erkennen und mit geeigneten Maßnahmen darauf zu reagieren.
Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass die Rückzahlung des Kredits planmäßig verläuft. Überwachen Sie den Fortschritt bei der Tilgung, damit Sie auf Kurs bleiben. Geben Ihre Finanzen eine Sonderzahlung her, sollten Sie diese in Erwägung ziehen.
Denn dadurch verkürzt sich die Laufzeit des Kredits und Sie sparen nicht nur Zinsen, sondern sind auch schneller wieder schuldenfrei.
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Thema: Eine Kreditaufnahme richtig planen, Teil 2
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